Der Deutsche Bundestag hat am 01.12.2016 für die nächsten zwei Jahre eine Anhebung des Kindergeldes sowie höhere Freibeträge und Änderung des Steuertarifs beschlossen. Allerdings erfolgt damit nur eine Anpassung an die Kostenentwicklung. Eine spürbare Entlastung wird nicht erreicht, rechnet der Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine e.V. (NVL) vor. Insbesondere die Höhe der Kinderfreibeträge hält der Verband für zu gering und verweist auf eine aktuelle Gerichtsentscheidung.
Laut Verfassung muss das Existenzminimum der Bürger steuerfrei bleiben. Deshalb muss nach den aktuellen Berechnungen der Grundfreibetrag von derzeit 8.625 Euro im kommenden Jahr auf 8.820 Euro und im Jahr 2018 auf 9.000 Euro steigen. Gleiches gilt für den Unterhaltsfreibetrag. Diese Korrekturen im Einkommensteuergesetz wurden am 01.12.2016 vom Deutschen Bundestag beschlossen. Außerdem erfolgte eine Änderung des Steuertarifs, um die sog. “kalte Progression” auszugleichen. Weil sich diese an der Inflation orientiert, sind die Änderungen relativ gering. Aufgrund dessen bleibt eine deutliche Entlastung für die Steuerpflichtigen aus.
Zu versteuerndes EinkommenEinkommensteuer 2016Entlastung 2017****Weitere Entlastung 2018 9.000 EUR 49 EUR 24 EUR 25 EUR 10.000 EUR 206 EUR 27 EUR 30 EUR 15.000 EUR 1.275 EUR 37 EUR 47 EUR 20.000 EUR 2.560 EUR 40 EUR 53 EUR 30.000 EUR 5.468 EUR 49 EUR 71 EUR 40.000 EUR 8.826 EUR 60 EUR 96 EUR 50.000 EUR 12.636 EUR 75 EUR 129 EUR 60.000 EUR 16.805 EUR 81 EUR 146 EUR
Auch für die Familien sind die Änderungen recht gering. Für 2017 und 2018 werden pro Kind monatlich jeweils zwei Euro mehr Kindergeld gezahlt. Die Kinderfreibeträge steigen von 7.248 Euro pro Kind auf 7.356 Euro (2017) und auf 7.428 Euro (2018). Sie bleiben damit noch stärker hinter der Anhebung des Existenzminimums für Erwachsene zurück.
(Auszug aus einer Pressemitteilung des Neuen Verbandes der Lohnsteuerhilfe e. V.)